Mit welcher Nahrung fange ich bei Welpen an?
Hat Deine Hündin geworfen, musst Du Dich im ersten Monat nach der Geburt nicht um die Ernährung der Welpen kümmern. Die Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, die die Welpen in dieser Phase brauchen. In der Milch sind wichtige Eiweiße, Fette und Calcium enthalten. Übrigens produziert das Muttertier in den ersten Stunden nach der Geburt eine andere Milch. Diese heißt Kolostralmilch und enthält entscheidende Abwehrstoffe, welche die Welpen vor Krankheitserregern schützt. Zusätzlich liefert diese spezielle Milch Energie und kurbelt das noch unreife Verdauungssystem der Jungtiere an. In den nächsten Tagen wird diese Milch im Körper der Hündin automatisch durch die Muttermilch ersetzt.
Spätestens nach der 8. Lebenswoche geht die Nahrung der Jungtiere komplett in feste Nahrung über. Auf die Frage ob Du Deinen Hund vegetarisch ernähren kannst gibt es keine eindeutige Antwort. Du solltest wissen, das Hunde technisch gesehen zu den Carnivoren (Fleischfresser) gehören, eine vegetarische Ernährung oder vegane Ernährung wie bei Menschen ist für den Hund also schwierig. Der Verdauungstrakt und das Gebiss ist auf Fleisch ausgerichtet. Im Jungtieralter wächst der Hund sehr schnell, das heißt er muss für den gesunden Wachstum viele wertvolle Eiweiße, Fette und auch Calcium für die Knochen erhalten. Aus diesem Grund sollte vor allem in dieser Zeit die Nahrung hauptsächlich aus tierischen Eiweißen bestehen. Der Getreidegehalt kann in dieser Zeit ruhig etwas zurückstecken, denn ein zu großer Getreideanteil begünstigt Durchfall. In dieser Phase kannst Du den Welpen bereits angewöhnen, dass es nur zu festen Zeiten Futter gibt. Da sich der Verdauungstrakt erst einmal an feste Nahrung gewöhnen muss, ist es sinnvoll, die Futterportion kleiner zu halten und dafür öfter zu füttern. Um die 16. Lebenswoche herum beginnt der Zahnwechsel. In dieser Phase fängt der Vierbeiner für gewöhnlich an, an allen möglichen Dingen herum zu nagen. Um den Hund in dieser Phase zu unterstützen, biete ihm am besten einen Kauknochen an.
Hat der Hund alle seine Milchzähne verloren, ist es Zeit für die Umstellung des Futters auf Erwachsenenfutter. Je nach Empfindlichkeit des Magens, kann die Umstellung einige Wochen in Anspruch nehmen. Ist der Hund erwachsen, kann sein Magen größere Futtermengen pro Mahlzeit aufnehmen. Du kannst nun also auf zwei Fütterungen pro Tag umsteigen. Insgesamt braucht ein ausgewachsenes Tier aber weniger Futter als ein heranwachsender Hund. Meist sind auf der Verpackung des Hundefutters Mengenempfehlungen angegeben. Dies sind Richtwerte, an denen Du Dich orientieren kannst. Die Menge beim Füttern solltest Du aber trotzdem an die individuellen Bedürfnisse Deines Hundes anpassen.
Unterscheidet sich der Nährstoffbedarf von Rasse zu Rasse?
Wieviel Kohlenhydrate braucht ein Hund täglich? Wie hoch sollte der Eiweiß- und der Fettanteil sein? Braucht mein Hund viele Ballaststoffe? All das ist von bestimmten Faktoren abhängig. Der Nährstoffbedarf und die Futtermenge unterscheidet sich bei kleinen und großen Hunden deutlich. Kleine Hunde brauchen energiereicheres Futter, da sie Körperwärme weniger gut speichern können. In Bezug auf den Mineralstoffbedarf zum Beispiel lässt sich aber sagen, dass ein größerer Hund auch mehr Mineralstoffe benötigt. Im Umkehrschluss heißt das, dass nicht nur die Futtermenge an die Körpergröße angepasst werden muss, sondern auch die Zusammensetzung der Nährstoffanteile im Futter.
Aber nicht nur die Körpergröße ist ausschlaggebend für die Futterzusammensetzung. Auch die Hunderasse beeinflusst den Energiebedarf. Golden Retriever und Beagle haben zum Beispiel einen geringeren Energiebedarf als Deutsche Schäferhunde. Deshalb neigen diese Rassen auch oft zu Übergewicht, wenn das Futter zu fettreich ist und zu wenig Ballaststoffe enthält. Vor allem Jagdhunde brauchen energiereiches Futter. Rassen wie Dalmatiner und Englische Bulldoggen leiden oft unter einer genetisch bedingten Stoffwechselstörung. Diese können sogenannte Purine nicht richtig abbauen und brauchen daher ein spezielles Diätfutter mit geringerem Fleischanteil. Bei Mischlingen kann natürlich nicht von vornherein das Futter an die genetischen Bedingungen angepasst werden, denn diese sind meist unbekannt. Im Laufe der Zeit merkst Du aber schnell, wie die Futterzusammensetzung für Deinen Vierbeiner aussehen muss, damit der Energiebedarf gedeckt ist und Übergewicht ausbleibt.
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Welches Gemüse dürfen Hunde essen?
Beim Menschen ist viel Gemüse wichtig. Viele Lebensmittel aus dem Gemüseregal können auch an den Hund verfüttert werden. Einige davon sollten aber nur gekocht dem Futter beigemischt werden. Beispiele hierfür sind Blumenkohl, Grünkohl, Erbsen, Kartoffeln und Zucchini. Diese Gemüsesorten wirken im rohen Zustand blähend, was beim Hund starke Bauchschmerzen verursachen kann. Gemüsesorten, die auch roh verfüttert werden können sind Chinakohl, Karotten, Pastinaken, rote Beete, Gurken, Kohlrabi und Artischocken. Artischocken sollten aber nicht an säugende Hündinnen verfüttert werden, da die Milchbildung beeinträchtigt wird.
Neben dem hohen Ballaststoffgehalt bietet Gemüse oft noch weitere positive Effekte. Artischocken entgiften und helfen bei Verdauungsproblemen. Rote Beete wirkt immunstimulierend und appetitanregend. In Karotten verstecken sich wichtige Mineralien, Spurenelemente und auch Vitamin A. Gurken liefern aufgrund ihres hohen Wassergehalts viel Flüssigkeit. Eine positive und entgiftende Wirkung auf das Verdauungssystem hat zudem Ingwer. Auch Spinat darf gerne gefüttert werden. Dieser liefert Eisen, sollte aber nur in geringen Mengen ins Futter gemischt werden, da das enthaltene Nitrit die Bildung von Harnkristallen begünstigen kann.
Welches Obst darf ein Hund essen?
Auch bestimmte Obstsorten dürfen dem Hund gegeben werden. Viele davon fallen dann aber doch eher unter die Rubrik Leckerli, da sie zwar lecker süß schmecken, aber aufgrund des teilweise hohen Fruchtzuckergehalts nicht wirklich gesund sind. Steinobst und Beeren sind in der Regel für Deinen Hund gut verträglich. Aprikosen liefern Folsäure, sollten aber nur im pürierten Zustand angeboten werden. Pflaumen wirken verdauungsfördernd und regen die Speichelproduktion an. Nektarinen wirken blutreinigend, regen die Verdauung an und stimulieren zusätzlich die Arbeit der Nieren positiv. Auch Orangen wirken blutreinigend und senken hohen Blutdruck.
Äpfel helfen Hunden in geriebener Form bei Durchfall. Ungerieben können sie diesen aber auch verursachen. Ananas regt die Eiweiß- und Fettverdauung an. Diese exotische Frucht sollte aber nur im ausgereiften Zustand gegeben werden. Empfindliche Hundemägen neigen bei Ananas nämlich zu Übersäuerung. Sparsamkeit ist hier also ein wichtiger Punkt. Auch Birnen, welche die Verdauung ankurbeln, sollten nur reif verfüttert werden. Bananen stopfen ziemlich und sollten daher, wenn überhaupt, sehr sparsam angeboten werden.
Beeren wie Brombeeren wirken schleimlösend, blutreinigend und verdauungsfördernd und auch Erdbeeren sind für den Hund gesund. Sie können sich nämlich positiv auf die Wundheilung auswirken. In Pulverform können übrigens auch Hagebuttenschalen unter das Futter gemischt werden, denn diese Früchte enthalten viel Vitamin C und stärken dadurch das Immunsystem Deines Vierbeiners.
Was dürfen Hunde nicht essen?
Gar nicht gefüttert werden sollten aus dem Gemüse- und Obstregal Zwiebeln, Sojabohnen, Peperoni, Tomate, Paprika, Holunderbeeren und Avocados. Diese führen nämlich vor allem zu Magenbeschwerden. Auch bei anderen Futterkomponenten solltest Du auf bestimmte Dinge achten. Hunde stammen vom Wolf ab, der rohes Fleisch frisst. Deshalb stellt der rohe Zustand des Fleisches für Hunde oft kein Problem dar. Rohes Schweinefleisch kann für Hunde aber aufgrund der potenziellen Viren unter Umständen lebensgefährlich sein, deshalb solltest Du auf diese Fleischsorte verzichten. Andere Fleischsorten können aber in der Regel unbedenklich verfüttert werden. Auch Knochen sind für Hunde echte Leckerbissen, auf denen sie gerne herumkauen. Gekochte Hühnerknochen sollten aber nicht gegeben werden, da diese splittern und die Speiseröhre des Vierbeiners und die Verdauungsorgane verletzen können.
Lasst uns über das Thema Schokolade und Zucker sprechen! Oft denken viele Hundehalter, dass vor allem der Zucker in der Schokolade das Problem ist. Der gefährliche Inhaltsstoff ist aber nicht der Zucker sondern Theobromin, welches in kakaohaltigen Lebensmitteln enthalten ist. Theobromin kann der menschliche Organismus aufgrund von Enzymen schnell abbauen und ausscheiden. Bei Hunden sind diese Enzyme nicht vorhanden, das heißt das Theobromin verweilt im Hundekörper. Theobromin und Koffein hemmen bestimmte Rezeptoren und führen letztendlich zur Vergiftung des Tieres, was auch zum Tod führen kann. Dein Hund hat Schokolade gegessen? Ab zum Tierarzt! Dieser wird dem Hund ein Mittel zum Erbrechen geben oder den Hund stationär an eine Infusion hängen, denn das Theobromin muss schleunigst aus dem Organismus verschwinden. Zucker ist in der Schokolade also nicht der gefährliche Stoff, er kann sich aber trotzdem auf die Gesundheit des Tieres negativ auswirken und zu Übergewicht führen. Honig enthält zwar wertvolle Inhaltsstoffe, von der klebrigen Flüssigkeit sollte aufgrund des Zuckergehalts aber auch nicht zu viel im Napf des Hundes landen.
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Wann muss ich auf einen besonderen Diätplan achten?
Bei manchen Krankheitsbildern wird ein spezieller Diätplan nötig, denn viele Lebensmittel können im Körper des Hundes aufgrund verschiedener Faktoren nicht verarbeitet werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist Diabetes. Erkrankt Dein Vierbeiner an Diabetes, wird in seiner Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar kein Insulin produziert, welches den mit dem Futter aufgenommenen Blutzucker verwerten soll. Eine zu hohe Blutzuckerkonzentration über einen längeren Zeitraum hinweg kann zu Schäden verschiedener Organe im Körper führen und im Ernstfall zum Tod. Neben der regelmäßigen Insulingabe solltest Du bei Deinem Hund also darauf achten, dass keine Lebensmittel gefüttert werden, die den Blutzucker zu stark und schnell ansteigen lassen, sodass die Insulingabe kontrolliert werden kann. Auch Leckerlis und Snacks sind bei diesem Krankheitsbild kontraproduktiv.
Bei trächtigen Hündinnen ist auch ein besonderer Diätplan gefordert. In der Zeit der Schwangerschaft und während sie die Welpen säugt, braucht die Hündin viel Energie. Den erhöhten Energiebedarf muss das Hundefutter ausgleichen können. Eine Faustregel besagt, dass der Energiegehalt des Futters bei kleinen Hündinnen um 30 % und bei großen Hündinnen um 50 % in der Schwangerschaft zunehmen sollte. Konkret heißt das, dass der Kohlenhydrate-Anteil auf 20 Prozent erhöht werden sollte, der Fettgehalt sollte zudem über 10 % liegen. Mindestens 25 % des Futters sollte aus Eiweißen Bestehen und mindestens die Hälfte davon sollte tierischer Herkunft sein. Auf Nahrungsergänzungen sollte verzichtet werden, da das Futter den Bedarf bereits ausgleicht. Während der Zeit des Säugens braucht die Hündin übrigens dann noch einmal mehr Energie. Pro Welpe sollte sich der Energiegehalt des Futters um ein Viertel des normalen Bedarfs erhöhen. So stellst Du sicher dass der Knochen- und Muskelaufbau bei den heranwachsenden Hunden normal verläuft, während auch das Muttertier ausreichend versorgt ist. Auch auf die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme der Hündin solltest Du in dieser Zeit besonders achten.
Muss ich für eine gesunde Ernährung selbst kochen?
Besonders wenn der Hund einen Diätplan benötigt, bietet es sich in vielen Fällen an, die Nährstoffe im Napf auf eigene Faust zusammenzustellen. Beachte aber, dass das Selbstkochen für den Hund unter Umständen viel Zeit beansprucht und auch bei Diätfutter meist nicht nötig ist. Viele Tierfutterhersteller bieten neben dem Futter für die normale Erhaltung auch Futter für Hunde an, die diätisch fressen müssen. Stellt der Tierarzt bei Deinem Hund eine Krankheit oder eine Schwangerschaft fest, wird er Dir einen Diätplan zusammenstellen, an dem Du Dich in Sachen Futterauswahl orientieren kannst, unabhängig davon, ob Du nun selbst kochst oder Futter kaufst. Du musst wissen, dass die Futterherstellung wissenschaftsbasiert und auch auf verschiedene Hunderassen abgestimmt ist. Du musst Dir also keine Sorgen darum machen, dass Dein Hund unter Mangelernährung leidet, wenn Du das für ihn richtige Futter gekauft hast. Bei Bedarf bietet es sich an, das gekaufte Futter einfach durch ein paar andere Lebensmittel aufzupeppen.
Was der Hund beim Gassigehen besser nicht fressen sollte
Nicht nur Du allein entscheidest, was Dein Hund zu sich nimmt. In der freien Natur findet der Hund nämlich auch andere Dinge, die sehr interessant riechen und nach Ansicht des Hundes wunderbar schmecken werden. Es kann passieren, dass der Hund auch anfängt den Kot zu fressen. Dafür kann unter anderem auch eine Mangelernährung verantwortlich sein. Da im Kot aber gefährliche Krankheitserreger enthalten sein können, solltest Du vor allem beim Gassigehen darauf ein waches Auge haben. Lass den Hund zudem in der freien Natur keine herumliegenden Lebensmittel fressen. Unter Umständen wurden diese zwar einfach nur von irgendeiner Person fallen gelassen und im Idealfall ist das Produkt auch für den Hund geeignet, in Zeiten von Giftködern solltest Du aber vorsichtig sein.
Wir hoffen sehr, dass wir Dir alle wichtigen Fragen rund um das Thema "Was darf ein Hund essen?" beantworten konnten und wünschen Deinem Vierbeiner guten Appetit!