22.07.19
Milben bei Katzen - So wirst du sie los!
Milben bei Katzen – So erkennst und bekämpfst du sie
Wenn dein Stubentiger sich häufig kratzt und sehr unruhig ist, solltest du einen Blick auf das Fell, zwischen die Haare und Hautfalten werfen. Womöglich hat die Katze kleine Krabbeltiere im Haarkleid. Mit Milben ist nicht zu spaßen: Die winzigen Tierchen bei Katzen befallen bevorzugt die Ohren und die Haut.
Etwa jede fünfte Hauskatze leidet mindestens einmal im Leben unter unerwünschten Mitbewohnern. Deine Katze kann sich beim Streifzug und beim Kontakt mit Artgenossen mit verschiedenen Milben Arten anstecken. Ein Milben Befall kann Juckreiz auslösen und die Hautgesundheit deiner Samtpfote beeinträchtigen. Welche Milben Katzen befallen, wie du einen Befall erkennst und wie Milben behandelt werden, erfährst du in diesem Artikel.
Was sind Milben?
Milben (Acari) gehören zu der Unterklasse der Spinnentiere und vertreten dort die artenreichste Gruppe. Sie kommen in den unterschiedlichsten Formen vor und ernähren sich parasitär (von ihrem jeweiligen Wirt).
Bei Katzen in unseren Breiten nisten sich häufig die Ohrmilbe (Otodectes cynotis), die Gras- oder Herbstmilbe (Neotrombicula autumnalis), die Räudemilbe (Notoedres cati), die Haarbalg- oder Demodex- Milbe oder die Pelzmilbe (Cheyletiella blakei) ein.
Milben sind äußerst kleine Tiere. Die meisten Arten erreichen ungefähr die Länge eines Millimeters. Viele Arten leben in Lebensräumen mit einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit. Häufig sind Milben einfarbig oder farblos. Dann gibt es wiederum Arten durch deren Hülle die inneren Organe zu erkennen sind. Nicht zuletzt existieren auch unzählige Arten, die sich durch eine ausgesprochen bunte Färbung oder Musterung auszeichnen.
Die Laufbeinpaare verteilen sich bei vielen Arten nicht gleichmäßig am Körper, sondern splitten sich in 2 Gruppen am Vorder- und Hinterende.Die Beine selbst passen sich den jeweiligen Lebensräumen der Milben an. Milben können weite Entfernungen über eine sogenannte Phoresie (Transport ohne Schaden) überwinden.
Dabei nutzen Milben ein anderes Insekt, an das sie sich heften und lassen sich tragen. Sobald sie von einem potenziellen Wirtstier gestreift werden, „steigen“ sie auf und nisten sich je nach Art in der jeweiligen Körperregion ein.
So erkennst du die Milben bei deiner Katze
Wie eingangs erwähnt gibt es fünf Arten von Milben, die sich besonders häufig bei Katzen finden lassen.
Die Ohrmilben oder Otodectes cynotis leben wie der Name schon sagt, in der Ohrregion deiner Samtpfote. Sie können ein- oder beidseitig auftreten und können durch leichten Kontakt übertragen werden. In seltenen Fällen breiten sich die Milben auch über den ganzen Körper aus.
Ob deine Katze vom Milben Befall betroffen ist, kannst du erkennen, wenn sie sich ständig hinter oder am Ohr kratzt, denn diese Art löst einen starken Juckreiz aus und ist auch mit dem bloßen Auge erkennbar. Außerdem können sich die Gehörgänge entzünden. Besonders bei Katzenbabys besteht die Gefahr eines Befalls von Milben, hast du also junge Fellnasen als Haustiere, solltest du auf schwarzbraune Beläge im Ohr deiner Katzen achten.
Die Gras- oder auch Herbstmilben schlüpfen im Sommer und Herbst aus ihren Eiern und heften sich bevorzugt in Gärten an deine Katze, wenn sie ein Freigänger ist. Dort saugen sie sich mit Blut voll und lassen sich dann fallen.
Besonders bei Temperaturen um 16 - 17 °C am Nachmittag ist diese Art aktiv. Grasmilben lassen sich durch rote Punkte mit dem Auge erkennen und siedeln sich bevorzugt zwischen den Zehen, an den Pfoten, im Gesicht oder am Bauch an. Bei deinem Stubentiger können sie einen mäßigen bis starken Juckreiz mit Quaddeln und Pusteln auslösen.
Räudemilben oder Notoedres -Milben sind eher rundlich und bohren Gänge in die Haut, um ihre Eier dort abzulegen. Sie kommen überwiegend bei Katzen vor und können in seltenen Fällen auf andere Tiere oder den Menschen übertragen werden.
Nichtsdestotrotz sind sie hochansteckend und werden von Katze zu Katze übertragen. Diese Milbenart kann bei deiner Katze zu starkem Juckreiz führen und du siehst schuppige oder krustige Hautveränderungen im Gesicht, am Hals oder im Ohrenbereich. Notoedres-Milben können auch ohne den Wirt, hier deine Katze, eine gewisse Zeit überleben. Eine Umgebungsreinigung ist beim Milben Befall deiner Katze daher notwendig.
Haarbalg- oder Demodexmilben kommen in der Haut deiner gesunden Katze vor. Ist deine Samtpfote allerdings stark befallen oder hat eine zusätzliche Immunschwäche kann es zu Problemen kommen. Wie der Name vermuten lässt, lebt die Haarbalgmilbe in den Haarbälgen, also dem Teil der Haut, aus dem das einzelne Haar wächst.
Oft kommen diese Milben im Gesicht, aber auch in den Ohren oder am Nacken deiner Katze vor. Ist dein Vierbeiner betroffen kannst du das häufig an Hautentzündungen, Haarausfall, Schuppen und Krusten rund um die Augen feststellen. An der Nase und am Kinn können sich ebenfalls Veränderungen der Haut zeigen.
Liegt bei deiner Katze ein besonders schwerer Befall vor, kann es zu einer sogenannten "generalisierten Demodikose" kommen. Dann ist die komplette Haut deiner Katze entzündet und haarlos. Solche Fälle kommen in der Regel aber meist nur vor, wenn deine Katze schon eine Grunderkrankung hat, wie Katzenaids (FIV), feline Leukose (FeLV) oder Karzinome.
Pelzmilben oder Cheyletiellen sind ca. einen halben Millimeter groß und mit bloßem Auge als weiße Pünktchen zu erkennen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Milben leben sie im Fell deiner Katze. Meistens stecken sich die Tiere untereinander an, auch von Katze auf Hund ist eine Ansteckung möglich. Hinweise auf Pelzmilben können eine schuppige Haut und Juckreiz sein.
Sind Milben auf den Menschen übertragbar?
Einige Milben befallen vorwiegend Katzen, andere Milbenarten können auch den Menschen befallen. Eine Ansteckungsgefahr für Menschen besteht zum Beispiel bei Katzen mit Notoedres- Milben. Ohrmilben bei Katzen sind für Menschen nicht ansteckend. Pelzmilben können von deiner Katze auf dich übertragen werden und juckende Hautentzündungen hervorrufen.
Auch Grasmilben können bei dir zu Beschwerden führen, sie kommen jedoch nicht von deiner Katze auf dich, sondern direkt aus der Umgebung, in der die Larven vorkommen, zum Beispiel bei der Gartenarbeit.
Mit den folgenden Produkten kannst du den Milben Befall bei deiner Katze behandeln und den Juckreiz lindern.
Welche Produkte gibt es gegen Milben bei Katzen?
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Da Milbeninfektionen bei Katzen meist schwerwiegend sein können, müssen sie vom Tierarzt fachgerecht entfernt werden. Dafür sollten aber nur die vom Tierarzt empfohlenen Medikamente verwendet werden.
Zusätzlich können die aufgeführten Produkte für Linderung sorgen und unterstützend wirken. Die Produkte sind keine Hausmittel, aber frei von Giftstoffen, kommen ohne Cortison oder Antibiotika aus und pflegen deine Katze auf natürliche Weise.
Grundsätzlich solltest du auf eine umfängliche Hygiene dachten, wenn deine Katze von Milben befallen ist. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, häufiges Staubsaugen und das Reinigen aller Gegenstände und Textilien, mit denen deine Katze Kontakt hat. Stellst du auffällige Hautveränderungen an dir fest, ist der Gang zum Hautarzt empfehlenswert.
So findest du die Milben bei deiner Katze
Milben sind Ektoparasiten, die die Haut deiner Katze befallen und dort für schuppige Veränderungen sowie Fellausfall sorgen. Die Milben setzen sich auf deiner Katze fest und nutzen sie als Wirt. Sie saugen nicht nur das Blut aus, sondern sie ernähren sich zusätzlich von den Hautzellen des Wirtes.
Die Milben siedeln sich besonders gern an Körperbereichen an, die deine Katze beim Putzen nur schwer erreicht, wie die Hautfalten an Gelenken oder die Zwischenräume der Pfoten.
Darüber hinaus kannst du mögliche Verhaltensänderungen an deinem Stubentiger feststellen, die auf Ohrmilben hinweisen können. Das kann ein häufiges Kopfschütteln, eine starke Neigung des Kopfes, übermäßige Ängstlichkeit oder ein überhöhtes Miauen sein. Milben, die du bei deiner Katze mit dem bloßen Auge sehen kannst, lassen sich recht einfach anhand ihres Aussehens bestimmen.
Bei nicht sichtbaren Milben muss der Tierarzt eine Hautprobe mit einem Skalpell entnehmen, um die Milbenart unter dem Mikroskop zu bestimmen.
Viele Milbenarten verursachen bei deinen Katzen starken Juckreiz. Das kann dazu führen, dass sie sich beim Kratzen aus Versehen selbst verletzen. Achte daher auf Kratzspuren oder häufiges Kratzen. Außerdem belecken sich deine Katzen bei Milben Befall häufiger als sonst. Das kann zu Haarausfall oder auch Rötungen der Haut führen.
Sei deshalb bei kahlen Stellen im Fell oder geröteter Haut besonders wachsam und lasse eine Diagnose vom Tierarzt erstellen.
Einen Milben Befall erkennst du am besten, wenn beim Auskämmen orangerote Pünktchen aus dem Fell fallen. Eine besonders gemeine Milbe, die deine Katzen befallen kann, ist die Ohrmilbe, die sich in den Ohren der Tiere ansiedelt. Ob Ohrmilben deinen felligen Gefährten befallen haben, kannst du an einem krümeligen, schwarzen Belag im Katzenohr sowie ständigem Kopfschütteln und Kratzen der Katze erkennen.
Behandlung der Milben bei deiner Katze
Milben können deine Katze krank machen, aber auch auf dich überspringen. Behandele deine Katze daher frühzeitig, um sie und dich vor weiterem Befall zu schützen.
Um den Juckreiz in den Ohren loszuwerden, reibt sich deine Katze mit ihren Ohren an Kanten und eckigen Objekten und kratzt sich häufig.
Der Tierarzt oder die Tierärztin berät dich nach der Diagnose, welche Behandlung sinnvoll ist.
Leichten Befall bekämpfst du am besten mit Produkten zum Einreiben oder speziellen Pflegemitteln, wie dem Ohrenwunder.
Schweren Befall hingegen löst du mit am besten mit Medikamenten vom Tierarzt.
SCHON GEWUSST? Hat deine Katze Milben, darfst du sie in diesem Fall auch einmal baden.Wird der Milben Befall behandelt, verschwinden nicht auch automatisch die anderen Leiden, die Präparate, die vom Tierarzt verabreicht werden, verteilen sich im Körper deiner Katze und stärken auf diese Weise das Immunsystem, so kann sich deine Samtpfote von innen gegen die Parasiten wehren.
Fazit und vorbeugende Maßnahmen von Milben bei Katzen
Auch wenn deine Katze kein Freigänger ist, kann sie sich mit Milben infizieren. Dies geschieht entweder durch den Kontakt mit einem bereits betroffenen Tier oder bei Berührung mit infizierten Gegenständen wie z.B. Futterschalen, Decken oder Bürsten. Als Träger der Milben kommen neben den Haustieren ebenfalls alle anderen Familienmitglieder in Frage, die die Milben von außen ins Haus bringen können.
Außerdem können Fliegen und Katzenflöhe als weitere Milbenträger dienen, die deine Katze anstecken können. Menschen können sich nicht selbst mit Milben infizieren (Ausnahme: Herbstgrasmilben), werden jedoch gerne als Zwischenwirt genutzt.
Ohne eine umfängliche Behandlung kann sich die Entzündung verschlimmern. In solch einem Fall treten Symptome wie Depression, erhöhte Körpertemperatur, starke Kopfneigung (die Katze dreht ihren Kopf beim Gehen auf die Seite) oder sogar Anfälle auf, die tödlich für dein Haustier enden können. Du solltest daher frühzeitig bei den ersten Symptomen einen Tierarzt konsultieren.
Die Behandlung von Milben dauert in der Regel mehrere Tage, da der Lebenszyklus einer Milbe ca. 5-7 Tage dauert. Wie bei fast jeder Krankheit, ist es einfacher eine Infektion bei deiner Katze zu verhindern, als sie zu behandeln. Die Prävention beginnst du am besten damit, den Kontakt deines Haustieres mit streunenden Tieren so gering wie möglich zu halten, was schwer ist, wenn deine Katze ein Freigänger ist.
Auf jeden Fall solltest du versuchen, deine Katze von infizierten Tieren fernzuhalten. Es ist darüber hinaus wichtig, das Fell und die Ohren regelmäßig zu kontrollieren, um zu schauen, ob Anzeichen einer Milbeninfektion sichtbar sind. Regelmäßiges Säubern und Kämmen von Ohr und Fell reduziert das Risiko einer Infektion deutlich.
Achte bitte darauf, dass du ein Wattepad und kein Wattestäbchen für die Ohren benutzt, da du deine Katze sonst am Trommelfell verletzen kannst oder den Schmutz weiter in den Gehörkanal drückst.
So beugst du am besten einem Befall von Milben bei deiner Katze vor!
Vorbeugen kannst du mit penibler Hygiene im Haus – besonders bei den Polstermöbeln -, mit Sprays oder Spot-On-Präparaten vom Tierarzt. Ist deine Samtpfote schon etwas älter oder hat sie eine Grunderkrankung, benötigt sie eventuell zusätzliche Unterstützung durch Medikamente vom Tierarzt.
Schütze deinen Liebling und lasse die Milben am besten zuerst vom Tierarzt behandeln!