27.08.21
Fellpflege beim Hund
Gerade wegen der verschiedenen Felltypen ist es wichtig, die Fellpflege auf den Felltypen abzustimmen. Je nach Typ kann die Hundefellpflege sehr zeitintensiv sein oder super schnell erledigt werden. Heutzutage gibt es aber so einige Hilfsmittel, die die Fellpflege von sehr anspruchsvollem Fell vereinfachen- und hat man erst mal den Durchblick, dann ist die Fellpflege beim Hund gar nicht mehr so kompliziert und stellt die Weichen für ein gesundes, weiches Fell und für einen glücklichen Vierbeiner. Eine schlechte oder gar mangelnde Pflege des Fells fördert hingegen Hauterkrankungen, Infektionen und bietet Parasiten einen wohligen Platz zum Nisten. Flöhe, Milben und Zecken fühlen sich nämlich auf warmer und feuchter Haut unter dem verfilzten Fell sehr wohl. Ungepflegtes Fell sieht außerdem schuppig aus, es juckt, kann verknoten und verfilzen und die Haut des Hundes regelrecht ersticken.
Hund an die Fellpflege gewöhnen
Die Fellpflege beim Hund kann grundsätzlich vereinfacht werden und muss nicht unbedingt Stress für Zwei- und Vierbeiner bedeuten. Wenn der Welpe von Anfang an an die Pflege von seinem Hundefell gewöhnt wird, ist die ganze Prozedur hinterher deutlich einfacher und entspannter für alle Beteiligten. Aber auch ein bereits älterer Hund, kann noch an die Pflege von seinem Hundefell gewöhnt werden, sodass es wenigstens nicht mehr ganz so stressig ist. Wie gewöhnt man denn seinen Hund an die Fellpflege? Wie bereits erwähnt ist es vor allem bei einem Welpen relativ einfach, in dem eine positive Verknüpfung hergestellt wird. Das geht wie folgt. Zur Vereinfachung nehmen wir das Beispiel vom Ausbürsten des Fells. Als erstes sollte der Welpe die Möglichkeit bekommen die Bürste oder den Kamm kennenzulernen. Dafür wird zum Beispiel die Bürste dem Hund gezeigt und er bekommt ein Leckerli. Im nächsten Schritt kannst du langsam versuchen dem Welpen die Bürste hinzuhalten und ihm leicht und nur kurz über das Fell zu fahren. Dafür wird er auch belohnt. Klappt das gut und lässt die Fellnase das mit sich machen, dann folgt der nächste Schritt. Am Anfang sollte sich die Pflege von dem Hundefell auf ein paar Minuten beschränken. Du bürstet den Hund also nur kurz und belohnst ihn. Du kannst ihm hierbei auch eine Kaustange geben. Das knabbern an der Kaustange hat eine beruhigende Wirkung und hilft deinem Hund noch besser zu entspannen. Mit der Zeit steigerst du die Zeit immer weiter bis du deinen Hund komplett durchbürsten kannst. Hat dein Hund das Bürsten also positiv Verknüpft, dann kann es sogar sein, dass er sich freuen wird, wenn du die Bürste rausholst.
Fellpflege ist Felltypsache
Stockhaarige Hunde – der Prototyp
Alle Fellarten haben sich aus dem Fell des Wolfes entwickelt, dem sogenannten Stockhaar. Stockhaar gilt als der Prototyp des Hundefells. Kennzeichnend hierfür ist, dass das Fell aus zwei verschiedenen Schichten besteht. Aus der Schicht mit dem Deckhaar und der Schicht aus Unterwolle. Dabei ist das Deckhaar relativ fest und länger im Vergleich zu der Unterwolle. Die Unterwolle ist eher fein, in der Regel etwas kürzer und wollig. Der Fellwechsel ist bei stockhaarigen Hunden etwas pflegeintensiver. Denn dabei stirbt eine komplette Schicht von Haaren ab und fällt von selbst aus oder bleibt lose auf der Haut. Dieser Vorgang wiederholt sich im Frühling und im Herbst. Der Hund hart in diesen Zeiträumen also entsprechend stark und benötigt besonders viel Fellpflege. Im Frühling stirbt die Unterwolle ab zur Vorbereitung auf die heißen Temperaturen und im Herbst bildet sich wieder Unterwolle für den Winter.
Das Fell von stockhaarigen Hunden sieht aber nicht immer gleich aus. Es gibt auch innerhalb der stockhaarigen Vierbeiner Unterschiede. Die Unterschiede sind vor allem in der Länge erkennbar. Von kurzem Stockhaar, wie bei Rottweiler und Labrador Retriever, bis mittellang, wie beim Deutschen Schäferhund, bis zu langem Haar, wie es beim Collie, Spitz und Somojeden zu sehen ist. Dabei erreicht das kurze Stockhaar eine Länge von bis zu vier Zentimeter und das lange Stockhaar kann bis zu zehn Zentimeter lang sein. Die Unterwolle kann die gleiche Länge erreichen.
Pflegetipp:
Bürste das Fell deines Hundes regelmäßig aus, um abgestorbene Deckhaare und Unterwolle zu entfernen, insbesondere während des Fellwechsels im Frühjahr, aber auch sonst. Circa 2 mal die Woche ist ein guter Richtwert, während des Fellwechsels circa jeden zweiten Tag. Achte dabei besonders auf Stellen, an denen schnell Verfilzungen entstehen, so wie zum Beispiel am Hals, an den Ohren und an den Pfoten. Beim Entfilzen kann Dir eine Entfilzungsharke helfen. Beachte außerdem, dass stockhaarige Hunde nicht geschoren werden sollten. Den Grund dafür findest du unter dem Thema "Seidenhaar."
Kurzhaarige Hunde
Wenn von kurzhaarigen Hunden, oder auch glatthaarigen Hunden gesprochen wird, werden grundsätzlich Hunde gemeint, die ein kurzes, glattes Fell mit keiner oder sehr wenig Unterwolle haben. Das Fell besteht also fast ausschließlich aus Deckhaar, das eine Länge von etwa 1-2cm hat. Es liegt eng am Körper an und wechselt das ganze Jahr über. Der Hund verliert aber trotzdem verhältnismäßig wenig Haare. Zu den Vertretern des glatthaarigen Hundes zählen zum Beispiel der Boxer, die Französische Bulldogge, der Boston Terrier, der Dobermann, der Pinscher, aber auch der Galgo, Boxer oder Whippet.
Pflegetipp:
Bei Kurzhaarhunden mit wenig Unterwolle ist es ausreichend, das Fell einmal pro Woche mit einem Striegel, ein Pflegehandschuh oder einer Naturhaarbürste mit weichen Borsten zu bürsten. Dabei werden abgestorbene Haare, Verschmutzungen und Schuppen entfernt und die Durchblutung angeregt. Sobald der Hund mehr Unterwolle aufweist ist der Aufwand, wie bei dem Stockhaarigen Hund etwas höher. Während des Fellwechsels solltest du alle zwei Tage die Unterwolle auskämmen.
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Langhaarige Hunde
Bei Langhaarigen Hunden wird zwischen langhaarigen Hunden mit viel und mit wenig Unterwolle unterschieden. Hunde mit wenig Unterwolle haben langes Deckhaar, dass bis zu 20 Zentimeter lang sein kann. Der Fellwechsel verläuft im sogenannten „Mosaik-Wechsel“. Das bedeute, dass periodisch immer ein Teil der Unterwolle und der Deckhaare wechselt. Beispiele für Hunde mit langen Haaren aber wenig Unterwolle sind der Setter, der Spaniel oder der Deutsche Langhaar. Hunde mit langen Haaren und viel Unterwolle sind sehr aufwendig in der Pflege. Dieser Felltyp ist für seinen Besitzer sogar am anspruchsvollsten in der Pflege. Das Fell wechselt ständig das ganze Jahr über. Aus diesem Grund gibt es ständig etwas zu tun. Knoten und Verfilzungen müssen täglich entfernt werden, da sie sonst immer schlimmer werden. Grundsätzliche kann gesagt werden, dass das Fell von langhaarigen Hunden pflegeintensiver ist, und umso mehr Unterwolle dazu kommt umso mehr Zeit sollte für die Fellpflege eingeplant werden.
Pflegetipp:
Bei langhaarigen Hunderassen ist eine tägliche Fellpflege essenziell, um Verknotungen und Verfilzungen zu vermeiden. Vor allem die Stellen hinter den Ohren, im Achselbereich, Genitalbereich sind sehr anfällig für Knötchen und Verfilzungen. Aber auch gerne die Stelle, die regelmäßig mit Krauleinheiten versorgt werden. Regelmäßiges Bürsten ist hier notwendig. Ein Hundekamm oder -Striegel, auch Drahtbürsten oder auch eine feste Naturbürsten sind ideal für Hunde mit dichtem, langem Fell und viel Unterwolle. Außerdem sollte das Fell bei langhaarigen Hunden regelmäßig mit einer Fellschere oder Schermaschine gekürzt werden.
Locken und krauses Haar
Das Besondere an diesem Felltyp ist, dass alle Haar die gleiche Länge haben und sich durch leichte bis starke Löckchen auszeichnen. Außerdem haaren Hunde mit so einem Fell nicht und haben deshalb auch keinen Fellwechsel. Die Haare wachsen einfach fortwährend. Aus diesem Grund brauchen diese Hunde eine regelmäßige Schur. Der bekannteste Vertreter von diesem Typ Fell ist der Pudel. Aber auch der Barbet und der Bedlington Terrier gehören dazu.
Pflegetipp:
Häufig ist das Fell sehr weich und fein, sodass es zu Verfilzungen neigt, welche möglichst früh beseitigt werden sollten und im besten Fall bei regelmäßiger Pflege erst gar nicht entstehen. Bei diesem Hundefell ist auch zu beachten, dass die Haare regelmäßig aus den Gehörgängen entfernt werden.
Drahthaar oder auch Rauhaar
Das Fell von Draht- oder Rauhaarhunde ist harsch, wasserabweisend und geht oft mit üppiger Unterwolle einher. Im Unterschied zum Stockhaar wechseln die Deckhaare gleichzeitig. Dabei haben sie einen Wachstumszyklus von 6 Monaten, unabhängig von der Jahreszeit.
Zu den Vertretern der Drahthaar und Rauhaar- Hunde zählen: Der Deutsche Drahthaar, der Schnauzer, der Border Terrier und viele weitere Terrier tragen Rauhaar.
Pflegetipp:
Die losen, toten Haare fallen nicht selbst aus dem Fell, sondern müssen von Hand ausgebürstet und getrimmt werden. Das Trimmen/ Zupfen regt außerdem das Wachstum neuer Haare an und beugt Hautentzündungen vor.
Seidenhaar
Hunde mit Seidenhaar haben langes und sehr feines Deckhaar, das ihnen, wenn es nicht regelmäßig geschnitten wird, über die Augen wächst. Das Haar muss ihnen regelmäßig gebürstet werden da es sonst zu einer kompakten Matte verfilzt. Es dann wieder zu entfilzen ist kaum möglich. Dieser Felltyp hat keine Unterwolle und Fellpflege erweist sich als aufwendig. Ein Groomer und die richtigen Pflegeprodukte erleichtern die Arbeit. Zu den Hunden mit Seidenhaar zählen unter Anderem: der Malteser, der Yorkshire Terrier und der Shih Tzu.
Pflegetipp:
Hunde mit Seidenhaar sollen nicht geschoren werden, es sei denn, es gäbe medizinische Gründe dafür. Das seidige Haarkleid erfüllt einen Zweck - es wärmt im Winter und wirkt im Sommer wie eine Klimaanlage.
Seltene „Spezialfelle“
Nackthunde wie der Chinesische Schopfhund haben wenig Fell, entsprechend leicht ist die Pflege dieser Hunde. An Sonnentagen kann allerdings ein Sonnenschutz erforderlich sein.
Fellwechsel Hund: Die richtige Pflege
Wie im Kapitel "Fellpflege ist Felltypsache" bereits erwähnt hängt die stärke des Fellwechsels und ob dieser überhaupt stattfindet von dem Felltypen und der Rasse ab. Die Besonderheiten der einzelnen Felltypen bezogen auf den Fellwechsel wurden in dem Kapitel auch behandelt. Eine regelmäßige Fellpflege ist bei dem Fellwechsel das A und O. Du kannst deinem Hund nämlich durch regelmäßiges ausbürsten bei dem Fellwechsel helfen und Verfilzung und Schuppen beim Hund vorbeugen. Grundsätzlich gilt beim Fellwechsel, dass der Hund spätestens alle 2 Tage ausgebürstet werden sollte. Wenn dein Hund eine ausgeprägte Unterwolle hat, dann kann es hilfreich sein ihn durch regelmäßiges Baden dabei zu unterstützen. Am besten klärst du das aber mit einem guten Hundefriseur ab, der sich mit der Rasse deines Hundes auskennt. Alternativ kannst du auch einen Experten, zum Beispiel (d)einen Züchter, fragen.
Das richtige Equipment: Bürsten und Kämme und Co
Die Wahl des richtigen Zubehörs hängt, so wie die Fellpflege beim Hund, von der Fellbeschaffenheit ab. Beim Bürsten gilt: Lieber häufig wenige Minuten pflegen, statt dem Hund eine schmerzhafte, langwierige Prozedur zuzumuten. Einen Überblick über das gängige Equipment erhältst du hier:
- Fellkamm und Bürste: gehören in jeden Beautybeutel. Vor allem für die Pflege kurzhaariger Hunde sind beide notwendig. Zur Tiefenreinigung und dem Bürsten von Unterwolle werden häufig Bürsten mit Drahtstiften eingesetzt. Sie dringen deutlich tiefer in das Fell ein und gelangen bis auf die Haut. Deshalb ist es wichtig, dass der Draht nicht spitz zuläuft.
- Weiche Bürsten: sind für das zarte Welpenfell ideal. Aber auch ein Muss für das samtige einschichtige Fell von kurzhaarigen Hunden.
- Trimmer und Trimmmesser: Für kurzhaarige Hunde mit viel Unterwolle brauchen sind Trimmer und Trimmmesser gut geeignet.
- Entfilzungsharke und Effilierscheren: Sie helfen dabei dichtes und lockiges Fell auszudünnen. Die Effilierschere eignet sich außerdem hervorragend um die Haare an den Pfötchen oder Ohren zu kürzen, denn sie schneidet keine harten Kanten in das Fell.
- FURminator: Eignet sich besonders gut für stark haarende kurzhaarige Hunde wie die Dalmatiner. Der FURminator entfernt abgestorbenes Deckhaar und Unterwolle einfach und effektiv.
- Spezielle Hundeshampoos: Durch den Haut- und Fellaufbau des Hundes, eignen sich Shampoos für Menschen nicht für Hunde! Sie benötigen ein spezielles Hundeshampoo. Bei der Auswahl des Shampoos ist es empfehlenswert daraus zu achten, dass so wenig Chemie wie möglich oder am besten gar keine Chemie verwendet wurde damit die Haut des Hundes nicht irritiert wird. Neben dem standard Angebot an Hundeshampoos gibt es noch extra Shampoos für weißes Fell, dass dabei hilft dass Fell schön weiß zu halten und Trockenshampoo. Trockenshampoo für Hunde klingt vielleicht erst ein wenig befremdlich, doch wenn man drüber nachdenkt, macht es durchaus Sinn. Das Trockenshampoo ist ideal um eben schnell und leicht Schmutz zu entfernen ohne den Hund wieder Baden zu müssen. Aber auch super geeignet wasserscheue Hunde oder Hunde, die wegen einer Krankheit nicht gebadet werden dürfen.
- Entfilzungsspray: Neigt das Hundefell bei deinem Vierbeiner zu Verfilzung und Knotenbildung, dann kann ein Entfilzungsspray Abhilfe verschaffen. Dieses sprühst du ein paar Minuten vor dem Ausbürsten auf das Fell deines Hundes, vor allem auf die Stellen die zu Verknotungen neigen. Sobald das Fell wieder trocken ist, wirst du merken, dass es sich deutlich einfacher durchbürsten lässt. Lästiges Ziepen, was die Fellpflege für deinen Hund bisher sehr unangenehm gemacht hat wird gemildert. Ein kleiner Bonus: Das Entfilzungsspray von Greenhero besteht aus ätherischen Ölen. Somit wird auf Chemie verzichtet. Gleichzeitig pflegen die Öle das Hundefell und machen es so geschmeidig.
Glänzendes Fell: Tipps und Tricks
Die Fellpflege beim Hund besteht aber nicht nur aus dem Bürsten und Kämmen. Für eine gesunde und glänzende Mähne ist etwas mehr von Nöten. Wobei regelmäßiges Ausbürsten den Grundstein legt. Eine ausgewogene Ernährung und Futterzusätze wie Vitamin B und verschiedene Öle sorgen für einen schönen Glanz im Fell. Zu den beliebtesten Ölen in der Fellpflege zählen das Mariendiestelöl, das Lachsöl und das Schwarzkümmelöl. Du möchtest mehr zu verschiedenen Ölen und ihrer Wirkung auf das Fell und die Gesundheit deines Vierbeiners erfahren? Dann schau bei uns im GreenHero Shop unter der Kategorie "Öle" vorbei. Auch zu dem Thema "Fellpflege Hund" wirst du in unserem Shop einiges finden.
Die am häufigsten gestellte Frage, wenn es um Hundefellpflege geht ist: "Wie oft darf ich meinen Hund baden?" Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig sich immer den individuellen Felltypen deines Hundes anzusehen. Grundsätzlich gilt aber der der Leitsatz: So oft wie nötig, so selten wie möglich. Wenn sich dein Liebling gerne in übelriechenden Dingen wälzt, dann wirst du sicher nicht drum herum kommen ihn öfter mal zu baden. Solltest das Fell deines Hundes trotz guter Fellpflege stumpf und trocken sein oder auch Schuppen oder kahle Stellen aufweisen, dann kann es ratsam sein, dass sich ein Hundefriseur oder ein Tierarzt deinen Hund mal genauer ansieht.
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